Rückblick: Heilig-Haupt Andacht 2023

„Heilig-Haupt-Andachten“, eine eigene Kärntner Tradition während der Fastenzeit

Alljährlich in der Fastenzeit, zum 4. Fastensonntag, beginnt die Novene zur Vorbereitung des Festes des Heiligen Hauptes unseres Herrn Jesus Christus (oder auch Dornenkronenfest), welches in der ganzen Diözese Gurk als Hochfest 2. Klasse am Montag in der Passionswoche gefeiert wird.

Diese in Österreich einzigartige Tradition hat ihren Ursprung in der Klagenfurter Stadthauptpfarrkirche St. Egid, der ältesten Kirche der Stadt, wo ein besonderes Gnadenbild des Heiligen Hauptes verehrt wird. Alljährlich wird in Erinnerung an die Errettung aus einer Pestepidemie seit Mitte des 18. Jahrhunderts in der Zeit zwischen dem 4. Fastensonntag und dem Montag nach dem 5. Fastensonntag eine besondere Andacht gehalten. Diese besteht meist aus täglichen besonderen Predigten und Novenengebeten sowie der Feier des eigentlichen Festtages.

Die heurige Reihe an Messen der Heilig-Haupt-Andachten in der Stadthauptpfarrkirche Villach fand 2023 in der Zeit von 19.03. bis 26.03. statt. Die Singgemeinschaft Oisternig gestaltete die letzte Messe in dieser Woche, am 26.03. musikalisch.

Stadthauptpfarrer Dr. Richard Pirker las die Predigt und gemeinsam mit Altpfarrer Dr. Lucijan Ferenčič gestaltete er die Messe. Es freute mich persönlich besonders, Dr. Ferenčič, meinen ehemaligen Religionslehrer aus der Gymnasiumzeit, hier zufällig wieder zu sehen!

Pianistin Ana Tijssen aus Klagenfurt begleitete unseren Chor bei einigen Stücken auf einem E-Piano.

Jürgen Primus spielte während der Messe auf der Kirchenorgel.

Bei der “Generalprobe” am Freitag vor dem Gottesdienst dauerte es einige Zeit, bis der Gesamtklang im Kirchenraum passte.

Geduldig wartete der Chor auf den neuen Podesten oben am Balkon bei der Orgel, bis alle akustischen Einstellungen für die Messe optimal passten. Die für uns ungewohnte Akustik und die Ausgewogenheit der Stimmen im Chor passten anfangs nicht - der linke Flügel hörte die Stimmen aus dem rechten Flügel nicht und umgekehrt, was das Zusammensingen ziemlich erschwerte. Immer wieder überprüfte Tina über Zurufe von unten den Klang von den Kirchenbänken aus, bis dieser endlich stimmig war.

Was die Kirchenbesucher nicht sahen - wie der Chor oben am Balkon aufgestellt war. Man konnte uns von unten nur hören - und wie!

Das Einsingen brauchte Zeit und Geduld und gute Nerven - für Christof und alle Beteiligten!

So sah die Messe aus der Perspektive der SängerInnen aus - rechts Ana Tijssen, die uns sehr professionell und einfühlsam am E-Piano begleitete.

“Es war am Sonntag sehr erfüllend, Etappenziel erreicht!” genau diesen Wortlaut wählte Christof in einer kurzen WhatsApp Nachricht an mich nach der Messe. Mit “Etappenziel” meinte er die drei Stücke “Sanctus”, “Lacrimosa” und “Agnus Dei” aus dem Requiem von Mozart - die wir in der Stadthauptpfarrkirche an diesem Sonntag erstmalig öffentlich aufführten. Die vielen positiven Reaktionen vom Publikum freuten uns sehr und lassen uns nun motiviert in die nächste Runde starten, in der Königsdisziplin “Requiem” :-)

Besonders das “Sanctus”, welches in einem satten Fortissimo beginnt, beschrieben manche Kirchenbesucher wie eine Druckwelle, die sich im Kirchenraum ausbreitete und einigen Musikbegeisterten die Gänsehaut aufsteigen ließ aufgrund der Wuchtigkeit und Schönheit.

Vielen Dank an dieser Stelle wieder einmal an unseren genialen “Trainer” Christof, der an uns glaubt und uns musikalische Sphären eröffnet, von denen wir noch kaum wussten, dass wir dazu in der Lage sind, diese mit unseren Stimmen gemeinsam herbeizuzaubern.

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Rückblick: 2023 Maiandacht im Klagenfurter Dom

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Probentag mit Clara Sattler und Ana Tijssen